Der Bussen - 767m:


Der Bussen - "Heiliger Berg Oberschwabens" - die volkstümliche Bezeichnung für den Bussen bringt wohl am besten zum Ausdruck, welche Achtung die Bewohner Oberschwabens dem Bussen entgegenbringen. 

 

 

Von weither sichtbar und gleichzeitig für seine Weitsicht gerühmt, Stätte einer bekannten und auch heute noch lebendigen Marienwallfahrt, ist der Bussen für die Bewohner seines Umlandes mehr als nur eine beliebige Landmarke, ist er Identifikationssymbol für die oberschwäbische Heimat und Denkmal für die jahrhundertelange Geschichte der Region. 

Bussen - 767m hoch
Bussen - 767m hoch

 

Der langgestreckte Grat des von Gletscherströmen der Eiszeit umflossenen und dabei abgeschliffenen Berges mit seiner steil abfallenden Nordseite und der eher sanft gestuften Südfront, der sich je nach Sichtwinkel als flache Erhebung oder als steil aufragender Kamm darbietet, trägt auf seinem Rücken Spuren einer langanhaltenden menschlichen Besiedlung und der historischen Bebauung. Am prägnantesten erscheint dabei die hell ins Umland hinausstrahlende Wallfahrtskirche an der südwestlichen Bergspitze. Im Nordosten auf einer anderen Kuppe liegt dagegen der Rest der einstigen Burganlage, und zudem finden sich tiefer unten am Hang mehr oder minder umfangreiche Fragmente einstiger Wall- und Grabenanlagen.Die Kirche wurde 1960-1963 grundlegend umgestaltet und erweitert.
Eine Verehrung der schmerzhaften Muttergottes ist auf dem Bussen spätestens seit 1521 bezeugt. Auch in unserem 21. Jahrhundert ist der Bussen ein "Heiliger Berg", ein geistiges und geistliches Zentrum Oberschwabens geblieben. Hierher wallfahren die Menschen mit ihren Sorgen und Nöten zur schmerzhaften Muttergottes.

 

Seit über 50 Jahren ist der Bussen Ziel der großen Männer- und Familienwallfahrt am Pfingstmontag. Seit nunmehr 40 Jahren schon führt die "Wallfahrt der Treue" des Verbandes der Heimkehrer jedes Jahr zu dem am 31. August 1958 eingeweihten Heimkehrer-Mahnmal.DIE BURGRUINEDer Landkreis Biberach erwarb 1997 die Burg und das sie umgebende Gelände vom Fürstlichen Haus Thurn und Taxis und richtete die geschichtsträchtige Anlage wieder so her, dass vom Bergfried aus die herrliche Fernsicht rundum möglich ist. So schweift der Blick bei guter Witterung von den Bayrischen bis zu den Schweizer Alpen, vom Ulmer Münster weithin über die Schwäbische Alb.Spätestens seit dem 13. Jahrhundert befand sich hier eine Burganlage. Ob sie zum Reichsgut gehörte oder einer der Ministerialenfamilien, lässt sich nicht sagen. Die Habsburger erwarben sie um 1281 als Hausgut und wollten den Bussen zur Befestigung ausbauen. Adelige Vögte verwalteten den Besitz von hier aus. Adelige Familien waren zur "Burghut" verpflichtet, hatten also in Kriegszeiten Dienst zu tun. Im 14. Jh. erhielten die Truchsessen von Waldburg den Bussen als Pfand, der Berg gehörte zu ihrer "Herrschaft Bussen", die jedoch Lehen Österreichs blieb. Die Schweden zerstörten im Dreißigjährigen Krieg im Dezember 1633 die Burg. Weil Dürmentingen inzwischen Verwaltungssitz der Herrschaft war, wurde die Bussenburg nicht mehr aufgebaut, sie zerfiel und wurde als Steinbruch genutzt. Im Jahr 1785 erwarb Fürst Anselm von Thurn und Taxis diese Herrschaft. Um 1870 sicherte das Haus Thurn und Taxis die zerfallene Anlage und richtete die gut erhaltenen Reste des Bergfrieds als Aussichtspunkt her. So zeugt die Ruine von Herrschaft und Politik, sie mahnt zu Frieden und Verständigung.


Weitere Infos zu unserer Gemeinde Uttenweiler und zum Bussen finden Sie unter www.uttenweiler.de oder www.wikipedia.de